Montag, 4. April 2011

"The Strokes Angles" oder "Kann denn Liebe Synthie sein?"

Fünf Jahre habe ich gewartet. Mein Leben hat sich einstweilen verändert, ich habe mich einstweilen verändert. Freunde sind gekommen und gegangen, Beziehungen sind zerbrochen, ich bin mehr oder weniger erwachsen geworden. Das alles ist passiert- und wo waren The Strokes? Hm?! Wo waren sie, als ich sie wirklich gebraucht habe?

Das Szenario erinnert in gewisser Weise an ein Mädchen, in das man sich unsterblich verliebt und das dann nach Australien zieht (nicht autobiographisch ;) ). Fünf Jahre später meldet sie sich dann einmal wieder- ein flüchtiges Hallo!, ein unerwartetes Wie geht es dir denn?- aber wir beide wissen: das wars.

Ja das wars. Aber wars das auch mit mir und The Strokes?

Nein, denn wer liebt, verzeiht. Und so schauen wir uns nun einmal ein Album an, dass mit der ersten Single "Under Cover of Darkness" so derart an alte Zeiten erinnert, dass man glauben könnte, man säße an einem lauen Frühlingsmorgen in einem Coffeeshop im Graz des Jahres 2007 und würde sich über diesen und jenen Professor aufregen ...

Angels- eine Kritik auf heavy rotation:

Zunächst einmal zum Cover- Gedankensplitter:

Sie haben also doch Nick Valensi zeichnen lassen. 80er für 80er.
Wenn sie die alte Coolness gehalten hätten, hätten sie einen Filzstift zum Ausmalen genommen. Plattenverträge korrumpieren offenbar doch.

Der Klang:

Meine Fresse! Seit wann darf Thom Yorke Lieder für die Band schreiben.

Synthie meets Backgroundvocals oder was? Bin ich denn in Oxford gelandet, schreiben wir das Jahr 1987?

Under Cover of Darkness- Zeithistorisch relevantes Gitarrensolo, wie immer.
You're so right- lässiger als alles andere, das ich bisher gehört habe ...
Life is Simple in the Moonlight- bedeutungslos.
Machu picchu- interessant.

Ich habe in der Tat so meine Probleme, was man da sonst noch exemplarisch anführen könnte. Also lasse ich es ganz.

Fazit: Die ohnehin nicht erwartete Revolution ist ausgeblieben. Casablancas singt ein wenig kokainabhängiger und dadurch noch ein wenig cooler als sonst. The Strokes- noch nicht erwachsen und doch nicht mehr jung- stuck in the middle.

Kein großer Wurf, aber immer noch besser als alles andere von allen anderen. Ihr viertbestes Album.

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