Donnerstag, 13. Januar 2011

nach oben

ich habe angst. ich stehe, atmend, achtsam bis in die dünnsten spitzen meines haares. ich strecke mich nach oben. ich krampfe. meine glieder sperren sich. der druck entlässt seine staubigen wolken, die auf mein stumpfes haupt niederprasseln. mein rücken presst sich wie von selbst gegen den putz. ich habe angst. kein schönes gefühl. einzig- ich weiß, dass ich noch lebe. ich kann mir sicher sein. in diesem moment wage ich nicht zu träumen, noch meinem traum ein leben zu schenken. der schweiß kämpft sich nach außen. mein körper dampft vor scham und unzulänglichkeit. wie klein ich doch geworden bin, mit den jahren. wie groß doch die welt um mich herum. früher wollte ich klettern. ich wollte fliegen. wo ist mein himmel jetzt? es gibt ihn noch. doch er gehört mir nicht mehr. als himmelsfremder bereise ich den tiefsten boden und pflüge mich durch erde, die mir unheimlich und unheimisch ist. und ich habe angst. kein schönes gefühl. einzig- ich weiß, dass ich noch lebe. ich kann mir sicher sein.