Dienstag, 8. März 2011

Blue's Clues



"Ich bin an die Grenzen meiner plagiativen Fähigkeiten gelangt". Frei nach Guttenberg, der seinen Urahn Johannes Gänsfleisch sehr stolz gemacht haben dürfte- immerhin hat er kürzlich das "copy and paste- Verfahren" entwickelt (der Johannes den Buchdruck- ich befürchte, so etwas darf ich bei meinen Lesern nicht mehr voraussetzen).

Worauf will ich hinaus? Ich verstehe seit gut einem Monat die Grundfeste der Welt nicht mehr. Das soll nicht heißen, das ich etwa an physikalischen Gegebenheiten zweifle, die Newton'sche Mechanik in Zweifel ziehe oder auf einmal Mechaniker werden will (so wie Sir Isaac). Das soll vielmehr bedeuten, dass ich die Menschen und wie sie ihre Emotionen zum Ausdruck bringen nicht mehr nachvollziehen kann.

Als Kind (huh, vom Aufbau her ist der Text ja eine richtige Erörterung!), habe ich immer geglaubt, die Welt bestünde zu einem einzigen Zweck: dieser wäre nämlich, mir ein Maximum an Freude und Glück zu bescheren. Dann behaut und beackert man die Felder sozioregionaler Subwelten: Volksschule, Schule, Studium- und scheint sie bis zu einem Höchstmaß zu beherrschen. Man darf ernten, was man einst gesät hat. Freilich schwindet der Gedanke nach und nach, die Welt im Sturm erobern zu können oder gar zu zerreißen. Doch immer bleibt eine gewisse Restsicherheit. Immer bleibt die Hoffnung, es werde sich schon irgendwie ausgehen. Immer bleibt die Souveränität, mittels seiner eigenen Handlungen und Ideen die Kontrolle zu behalten.

"Augenblick, verweile doch, denn du bist so schön." Ein stolzer Ansatz. Nur eines ist mir klar geworden: Die Welt lässt keinen Raum für individuelle Kontrolle. Gleichsam, es gibt sie nicht, die Kontrolle an sich. Dahingehend scheint das Prinzip der linearen Kausalität letztlich doch gültig widerlegbar zu sein: meine eigene Handlungen haben eben nicht meine eigenen, erwünschten oder befürchteten Folgen. Diese Form von Relativität sollte jedoch nicht per se und mit progressiver Trotzhaltung mit einer Willkür verwechselt werden. Willkür setzt nämlich das Fehlen auch meiner eigenen Intentionen voraus.

Jetzt ist es so, dass die Intentionen noch bestehen. Nur die Wege der Umsetzung haben sich aufgelöst.

Ich habe mich also in meiner Persönlichkeit verändert. Als einzige Antwort, die mir plausibel erscheint.
Ich nehme mich zurück und lasse geschehen, was ich früher geschehen lassen wollte.

Ich sehe die Welt an, als sei ich Kind und frage, wenn ich nichts weiß, anstatt darüber zu reden, wovon ich doch so schmerzlich offensichtlich nichts verstehe.

Ich warte in Hinkunft auf die Lösungen. Selbst wenn ich sie Fragestellungen zuordne, die mir bis dato unbekannt waren.

Blue's Clues.

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